August 2018:
Aktuell werden uns immer häufiger Hunde und Katzen mit starkem Juckreiz v. a. an Pfoten und im Zwischenzehenbereich vorgestellt. Bei den derzeit vorherschenden Witterungsverhältnissen muss immer mit dem Befall durch die Herbstgrasmilbe gerechnet werden.
Was gibt es dabei zu beachten ?
Die Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis) gehört zur Familie der Laufmilben und findet sich in weltweiter Verbreitung.
Sie tritt von Juli bis in den späten Oktober auf und führt zu Hautirritationen und starkem Juckreiz, vor allem im Pfotenbereich.
Sollte Ihr Tier sich hier besonders belecken suchen Sie Ihren Tierarzt auf.
Neben lokaler Behandlung kann auch die Gabe von Vitamin B zu einem verminderten Befall führen.
Wenn die Nächt wieder länger und vor allem kälter werden sinkt die Überlebensrate der Milbe rapide und die Hautirritationen und der Juckreiz werden besser.
Eine kleine Anektote zur Herbstgrasmilbe:
Im Münchner Raum waren in den 50- iger Jahren des vorigen Jahrhunderts viele Menschen durch starken Juckreiz an den Händen geplagt. Sie hatten sich aus ihren Vorgärten im Vorort Sendling mit dem Nötigsten versorgt. Dabei hatten sie sich mit der Herbstgrasmilbe infiziert und erst eine Koryphae der tiermedizinischen Parasitologie fand die Ursache heraus. Seitdem heisst die Krankheit für eingeweihte Münchner "der Sendlinger Beiß".
Juli 2018:
Wissenswertes zum Urlaub in der Mittelmeerregion
Viele Reiseländer die bei uns besonders beliebt sind, wie Frankreich, Portugal, Spanien und Italien aber auch in Ländern wie Ungarn finden sich Gesundheitsgefährdungen für ihren Vierbeiner die für uns in Deutschland keine allgegenwärtige Bedrohung sind.
Die meisten dieser Krankheiten werden durch Parasiten wie Zecken, Mücken, Sandfliegen übertragen und man kann nicht gegen sie impfen, also liegt unser einziger Ansatzpunkt in der Bekämpfung bzw. Vorbeugung des Parasitenbefalls. Hier beraten wir Sie gerne, doch Vorsicht vor Mittelchen aus dem Supermarkt oder freiverkäuflichen Repellents aus der Apotheke, da hier nur ein Wirkstoff verkauft werden darf. Nur der Tierarzt kann und darf die breiter wirksamen und nachhaltigeren Repellentien verschreiben, die gerade bei solchen Reisezielen von entscheidender Bedeutung sind.
Nachfolgend haben wir eine kurze Auflistung der Erkrankungen, die eine Gefährdung darstellen:
Babesiose (Piroplasmose):
Babesien sind Einzeller, die sowohl von der braunen Hundezecke, als auch vom Holzbock übertragen werden und rote Blukörperchen befallen.
Verbeitungsbebiet sind die Ländern des Mittelmeeres, der Balkan sowie subtropische und tropische Gebiete. In Deutschland wurde das obere Rheintal zum Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko erklärt.
Anzeichen der Erkrankung sind häufig unspezifisch. Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit können erste Anzeichen der Erkrankung sein. Durch das Eindringen und die Zerstörung der roten Blutkörperchen und durch die Vermehrung der Erreger kommt es rasch zu Blutarmut (Anämie) und einer Gelbfärbung der Schleimhäute (Gelbsucht, Ikterus). Der Besitzer muss auf ein dunkel rot gefärbten Urin achten , der durch den Abbau und die Ausscheidung des roten Blutfarbstoff auftritt. Häufig treten als weitere Krankheitsanzeichen Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen, Atemnot und Entzündungen der Augen und des Zahnfleisches auf.
Vorbeugung:
Zeckenprophylaxe durch vom Tierarzt bezogene Medikamente
Leishmaniose:
Die Übertragung der Leishmaniose erfolgt in Südeuropa und Nordafrika durch die für die Entwicklung notwendige Sandfliege (Gattung Phlebotum). In Deutschland erkrankte Hunde haben sich meistens im Mittelmeerraum infiziert.
Krankheitsanzeichen treten häufig erst Wochen manchmal sogar erst Jahre nach der Infektion auf. Der Erreger breitet sich zunächst in der Haut aus und führt hier zu Veränderungen, die zunächst vor allem am Kopf auftreten sich aber auf den ganzen Körper ausdehnen können. Schlecht oder nicht heilende Hautwunden sind typische Zeichen dieser Erkrankung. Hautrötungen bis in zu Knotenbildung mit eitrig geschwürigen Veränderungen können auch auftreten.
Ehrlichiose:
Ein zur Gruppe der Ricksettien gehörendes Bakterium, das sich in bestimmten Blutzellen (Monozyten) vermehrt. Übertragen wird er von der braunen Hundezecke und kommt vor allem im Mittelmeerraum vor.
Die Tiere sind zunächst schwach, fressen nicht und haben hohes wiederkehrendes Fieber, auch Augenausfluß und Erbrechen können auftreten. In der zweiten Phase der Erkrankung, die sich über Jahre erstrecken kann, scheinen die Tiere häufig nicht erkrankt zu sein. Durch Veränderungen im Abwehrsystem kann es später zu starkem Gewichtsverlust kommen. Blutungen treten in Folge einer Schädigung von Blutzellen die für die Blutgerinnung zuständig sind (Thrombozyten) auf. Die erhöhte Blutungsneigung wird in den Schleimhäuten und der Haut sichtbar, häufig findet sich auch Blut im Kot und Urin. Dicke Beine (Ödeme) und Gelenksveränderungen sind möglich, sowohl Erbrechen, schwankender Gang, Muskelzucken oder Augenveränderungen können beobachtet werden.
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung):
Die Larven des Herzwurmes wird von 60 verschiedenen Stechmückenlarven übertragen. Das größte Infektionsrisiko besteht in den Ländern des Mittelmeeres. In der italienischen Poebene besteht das derzeit höchste Infektionsrisiko auf der ganzen Welt (Prävalenz von 95%). Auf den Kanarischen Inseln, La Palma und Teneriffa sind 32% bzw. 61% der Hunde infiziert.
Von der Haut wandern die Larven in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und gelangen auf diesem Weg ins Herz. Die Würmer leben in den Blutgefäßen und verstopfen diese. Atemnot und chronischer Husten sind typische Anzeichen für diese Erkrankung.
Juni 2018:
Sommerzeit: Hitzewarnung! Hitzschlag mit Todesfolge.
Viele Besitzer finden ihre Tiere Tod im Auto vor.
Hitzeschlag ist die Todesursache!
Eine kurze Auflistung der gemessenen Auto-Innentemperatur bei 23 Grad Außentemperatur:
- nach 10 Minuten: 28 Grad
- nach 20 Minuten: 30 Grad
- nach 30 Minuten: 32 Grad
- nach 40 Minuten: 36 Grad
- nach 60 Minuten: 40 Grad
Lassen Sie ihre Tiere NICHT im Auto zurück! 5 Minuten können schon zu viel sein!
Jedes Tier verfügt über ein Temperaturregulationspotential. Dieses Regulationszentrum kann schnell überfordert sein!
Bei ersten Anzeichen einer Überhitzung (starkes Hecheln , Mattigkeit , Krämpfe, Schocksymptomatik) suchen sie umgehend den nächsten Tierarzt!
Bei der Fahrt aus und in den Urlaub sorgen Sie wenn möglich für eine klimatisierte Umgebung.
Mai 2018:
Aus gegebenem Anlass weisen wir auf folgendes hin:
Aus den Kinderstuben unserer heimischen Vogelwelt "fallen" jetzt allenthalben flügge gewordene Jungvögel
bei ihren ersten Flugversuchen heraus.
Denken Sie daran diese Tiere dort zu belassen! Denn sie werden von den Elterntieren weiterhin gefüttert und umsorgt; nur im äußersten Notfall (Tiere befinden sich in unmittelbarer Gefahr durch den Straßenverkehr oder Haustiere) können Sie solche Tiere vorsichig aufnehmen und in der Umgebung sicher absetzen.
Unser heimisches Rehwild hat jetzt Zuwachs bekommen.
Bitte leinen Sie Ihre Hunde in Waldnähe und an den Wiesen an; denn die Wiesen sind jetzt die Kinder- und Aufzuchtstube unseres Rehwildes.
April 2018:
Rinder entkommen aus umzäunter Weide und halten Polizei und Feuerwehr in Atem:
am Samstag, den 27.April 2018 suchten Rinder das Weite -
- nach einer anstrengenden Jagd durch Vorgärten von Wangen konnte schließlich der letzte Bulle nahe der A 96 bei Bürsten durch eine gezielten Schuß aus dem Narkosegewehr durch Herrn Dr. Rembold betäubt
werden. Nachdem Dr. Rembold dem Bulle dann auch noch ein Kopfhalfter anlegen konnte durfte der tief- schlafende Bulle im Viehhänger in seinen Heimatstall fahren und dort seinen Narkoseschlaf austräumen.
März 2018:
Vergiftungen mit Frostschutzmitteln bei Hunden, Katzen und Kindern
Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie heute über hochtoxische Frostschutzmittel informieren, die dank des langen Winters sicherlich noch immer in jedem Haushalt zu finden sind.
Der Hauptbestandteil von Frostschutzmitteln ist Ethylenglykol, welches süßlich schmeckt und daher von Hunden, Katzen und sogar kleinen Kindern bereitwillig aufgenommen wird. Dabei sind selbst kleine Mengen hochgiftig und können zu lebensbedrohlichen Organschäden führen.
Schon 30 min nach der Aufnahme zeigen sich erste Symptome, die einem Alkoholrausch ähneln:
torkelnder Gang, Schläfrigkeit, bis hin zum Schock, sowie Erbrechen.
Nach einer kurzzeitigen Besserung des Zustandes beginnen beim Hund nach etwa 36 - 72 Stunden, bei der Katze nach 12 - 24 Stunden, die hochgefährlichen Abbauprodukte des Ethylenglykols das Nervensystem und die Nieren zu schädigen: Es kommt zu Krampfanfällen und Nierenversagen. Da sich durch den Abbau des Giftes Kristalle in den Nierengängen bilden, die diese völlig verstopfen, ist eine Rettung zu diesem späten Zeitpunkt kaum mehr möglich.
Lassen Sie es daher gar nicht erst so weit kommen, bewahren Sie Ihre Frostschutzmittel stets sicher verschlossen, gut gekennzeichnet und unerreichbar für Tiere und Kinder auf!
Dezember 2017:
"Schokoladenvergiftung" beim Hund
Weihnachten und Schoklade gehören einfach zusammen. Doch Schokolade, insbesondere Bitter- und Kochschokolade, ist für Hunde wegen des Kakaobestandteils Theobromin hochgiftig.
Die Aufnahme geringer Mengen von Schokolade kann zu Durchfall und Erbrechen führen. Größere Mengen können zu Unruhe, Hecheln, Harndrang, Zittern, Muskelkrämpfe, Lähmungserscheinungen, Delirium, Koma und plötzlichem Tod durch Herzversagen führen.
Hunde, die an Epilepsie leiden, können schon auf geringe Dosen von Theobromin reagieren.
Theobromin wird nur recht langsam aus dem Körper ausgeschieden, nach 17,5 Std. befindet sich immernoch die Hälfte des Giftes im Körper. Deswegen können auch kleine Mengen Schokolade zu Vergiftungserscheinungen führen, wenn sie mehrmals innerhalb einiger Stunden aufgenommen werden.
Bereits 0,7 g Bitterschokolade pro Kilogramm Körpergeicht des Hundes können gefährlich werden, das wären 14 g Schokolade bei einem Hund mit 20kg. Mehr als 20g Bitterschokolade pro Kilogramm Hund können schließlich tödlich sein, das wäre der Fall, wenn ein Hund mit 10kg Körpergewicht 1 Tafel Bitterschokolade à 200g frisst.
Geben Sie daher Ihrem vierbeinigen Liebling keine Schokolade, und behalten Sie Ihre Schoko-Nikoläuse gut im Blick oder sperren Sie sie am besten in den Schrank. Ohnehin ist Schokolade nicht nur theobrominhaltig und damit giftig, sondern auch stark gezuckert und somit schlecht für die Zähne.